
Wer mich kennt, weiß, dass ich in jeder Hinsicht ein großer Fan von Projekten bin.
Das heißt, ihr sucht euch etwas, was ihr schon immer machen wolltet und plant es gleich auf einem Zettel. Dabei schreibt ihr auf, was diesbezüglich alles zu erledigen ist und ordnet das unter kurz-, mittel- und langfristige Ziele. Unterstreicht die Dinge, die ihr sofort und schnell umsetzen könnt und legt gleich damit los.
Die Kanban-Methode
Vorsicht, wer einmal begriffen hat, wie viel damit zu schaffen ist, macht aus allem und jedem ein Projekt. Damit ihr den Überblick über all das nicht verliert, könnt ihr die Kanban-Methode aus Japan anwenden. Dafür nutze ich elektrostatische Folie, die ich überall hinklatschen kann. Fenster, Tapete, Tür … egal! Mit den richtigen Stiften abwaschbar und von beiden Seiten zu beschreiben. Diese wird in drei Bereiche: Aufgabe, Bearbeitung und Erledigt aufgeteilt und mit Post-its bestückt. Verwendet, um Durcheinander zu vermeiden, für jedes Projekt besser eine eigene Post-it-Farbe. Für die erste Spalte “Aufgabe” bekommt jede Aufgabe eurer verschiedenen Projekte ein eigenes Post-it, das dann je nach Status in die nächste Spalte “Bearbeitung” und im optimalen Fall in die Spalte “Erledigt” wandert. Die Dynamik hilft euch, den Überblick zu behalten und dran zu bleiben.
Belohnt euch selbst!
Außerdem stehen dann in der letzten Spalte womöglich auch Belohnungen für beendete Projekte an, denn ganz wichtig bei der Sache ist aus meiner Sicht, dass ihr gleich dazu schreibt, was ihr als Belohnung bekommt, wenn ihr das Projekt fertig habt. Als ich das schon mal vorgeschlagen habe, wurde deutlich, dass viele Leute es nicht gewohnt sind, sich selbst zu belohnen und keine Ideen haben, was man da so machen könnte. Beispiel: Ich male zwar nicht gut aber gerne und ich liebe es, tolle Stifte und Aquarellkästen zu haben. Die letzten Jahre habe ich mit dem Schreiben von Büchern verbracht und da gab es pro Buch gleich zwei Belohnungen: 1x bei Vertragsunterzeichnung und 1x wenn ich das Manuskript abgegeben habe. In meinem Fall gab es dann immer teure Farben, die ich mir sonst echt nicht genehmigen würde.
Den Projekt- und Selbstbelohnungs-Muskeln trainieren
Der Vorteil von dieser Art des Projekt-Managements ist, dass ihr euren Projekt-Muskel trainiert und bald quasi reflexartig Zusammenhänge diesbezüglich besser einordnen und ihnen gleich eine Struktur verpassen könnt. Das heißt, ihr bekommt mehr mit weniger Aufwand gebacken, als ihr es gewohnt seid = positiver Flow – nötiger denn je! Und ihr trainiert auch euren Selbstbelohnungs-Muskel. Gaaaaanz wichtig!
Die 1-Minute-Regel
Heute erzähle ich euch von einem Projekt einer meiner Seminar-Teilnehmerinnen. Sie hat ihren geliebten Mann, den sie schon in der Schule kennen lernte, verloren. Natürlich ist ihr klar, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem sie damit anfängt, Gebrauchsgegenstände auszumisten die ihm gehörten, denn auf Dauer möchte sie für sich nach einer kleineren Wohnung suchen. Aber alleine die Vorstellung, sich auch nur von einer Sache zu trennen, löst zu diesem Zeitpunkt noch einen riesigen Widerstand in ihr aus. Um schon mal für den bevorstehenden Ernstfall zu üben, ist sie auf eine gute Idee gekommen: Sie beginnt damit, ihre eigenen Sachen auszusortieren und damit fühlt sie sich gut. So geht es zunächst ihren Klamotten und dem Haushaltskram an den Kragen. Sie sagt, das hätte sich schon ziemlich befreiend angefühlt. Ich empfehle in diesem Zusammenhang die 1-Minuten-Regel, denn wir unterschätzen total, was wir alles in einer Minute schaffen können. Probiert es aus: öffnet eine Schublade und probiert aus, was ihr da alles innerhalb einer Minute aussortieren könnt. Wenn ihr das täglich anwendet, kommt ihr in kurzer Zeit ganz schön weit und ihr habt Platz für Neues!
Seminar an der Ostsee “Erfinde dich neu”
Falls es euch schwer fallen sollte, auf Ideen zu kommen, was für Projekte für euch schön und wichtig sein könnten und wie ihr euch auf euer neues Leben einlassen könnt, dann wäre womöglich das Seminar an der Ostsee “Erfinde dich neu” interessant.